Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung

Kundenwünsche entwickeln

Für individuelle Content-Management-Systeme setzt Anbieter pirobase imperia auf ein Add-on-Konzept. Kommunen können so durch Verkäufe einen Teil ihres Entwicklungsaufwands für eigene Funktionen und Erweiterungen des CMS refinanzieren.

Bereits seit der Anfangszeit des Internets ist das Content-Management-System imperia CMS für große Städte und öffentliche Einrichtungen im Einsatz. Einer der ersten Nutzer war im Jahr 1995 die Stadt Köln, die bis heute intensiver Anwender ist. Seitdem sind viele kleinere und große Städte hinzugekommen und seit den 2000er-Jahren ist das CMS auch in Österreich sowie der Schweiz im Einsatz. imperia ist eines der performantesten Content-Management-Systeme und bietet durch das Staging deutlich mehr Datensicherheit als ein Live-System. Live-Komponenten lassen sich dennoch optional in das Portal integrieren. Dabei unterstützt imperia CMS öffentliche Verwaltungen mit einem grafischen Workflow-Editor, über den sich auch von außen kommende Bürgeranfragen, Mängel und formlose Anträge über den Workflow in der Verwaltung steuern und bearbeiten lassen.

Entwicklungsaufwand refinanzieren

Städte und Verwaltungen haben in ihren Portalen häufig individuelle Ausprägungen und Anforderungen. In der Vergangenheit mussten diese oft von Agenturen als Individualprogrammierungen im Rahmen der Projektumsetzung mit imperia CMS entwickelt werden. Dabei war immer wieder die Entwicklung ähnlicher Erweiterungen und Funktionen bei verschiedenen Anwendern zu beobachten, was für diese unnötige Kosten verursachte. Aufgrund dieser Erfahrungen hat das Software-Haus pirobase imperia im vergangenen Jahr ein Add-on-Programm entwickelt. Sowohl Partneragenturen als auch Städte können ihre selbst entwickelten Erweiterungen in den Add-on-Marktplatz einbringen und so einen Teil ihres Entwicklungsaufwands durch Verkäufe an andere Verwaltungen refinanzieren. Auch die kaufenden Städte können erhebliche Beträge gegenüber der Eigenentwicklung einsparen. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Übernahme der technischen Betreuung des Add-ons und des Supports durch pirobase imperia. Damit entfällt für die abgebende Stadt die eigene Weiterentwicklung des Add-ons für jedes zukünftige Release des Content-Management-Systems. Für die bestellende Stadt werden CMS und Add-ons aus einer Hand gepflegt und hinsichtlich der Anwenderunterstützung betreut. Städte und Software-Häuser, die über Erweiterungen für imperia CMS verfügen oder solche entwickeln möchten, können sich immer an pirobase imperia wenden. Der Software-Entwickler bietet ein spezielles Partnerprogramm für seinen Add-on-Marktplatz an.

Gute Zusammenarbeit zwischen CMS-Anbieter und -Anwendern

Beispiele für diese funktionierende Zusammenarbeit zwischen CMS-Anbieter und -Anwendern gibt es eine Menge. Der kommunale IT-Dienstleister civitec entwickelte beispielsweise eine Portierung des bereits vorhandenen Bürgerservice-Moduls auf die aktuelle imperia-Version. Heute wird das Modul auch anderen Kunden zur Nutzung angeboten. Das betrifft nicht nur verschiedene kommunale Anbieter, sondern auch Städte wie Nürnberg. Das Bürgerservice-Portal erstellt einen schlüsselfertigen Bürgerservice mit allen Komponenten und Verlinkungen und bietet optional eine Zuständigkeitsfinder-Schnittstelle zum TSA-System. Darüber werden auch Dienste der Behördenrufnummer 115 und die Anbindung des Leistungskatalogs der öffentlichen Verwaltung (LeiKa) realisiert. Nürnberg ist außerdem auf dem Weg, selbst Add-on-Anbieter zu werden. Entstanden sind verschiedene Erweiterungen zur Social-Media-Einbindung und der Ausspielung von hochaktuellem Content, die anderen Städten zur Verfügung gestellt werden können.
Ebenso wird die Veranstaltungsplattform active-City SPECTACULUM für die Verwendung in der imperia-Version 10.3 als imperia SPECTACULUM verfügbar gemacht. Die Stadt Wolfsburg nutzt SPECTACULUM seit Beginn dieses Jahres, in der Stadt Hanau wird die Lösung ebenfalls zum Einsatz kommen. Weitere Add-ons sind das Digital Asset Management (DAM) von Pixelboxx. Es fügt sich in imperia ein und erweitert das interne imperia-Media-Asset-Management, wenn sehr große Medienmengen zu managen sind. Auch das Add-on „Datenschutzkonformes Social Media Plugin“ von I-D Design aus Weimar, das für das Landesportal Thüringens in Kooperation entwickelt wurde, steht demnächst für alle Nutzer zur Verfügung.
Die Suchmaschine Intergator ist in Kombination mit imperia CMS bereits bei vielen Web-Auftritten in Sachsen und Thüringen im Einsatz, beispielsweise bei der Stadt Erfurt. Intergator bietet den Anwendern mit einer facettierten Ergebnisliste Zugriff auf Informationen aller möglichen Quellen, integriert diese in die vorhandene imperia-Suche und ermöglicht so Enterprise-Content-Portale im Internet und Intranet.

imperia legt Schwerpunkt auf Public Sector

Der Fokus für imperia wurde nun eindeutig auf den Public Sector gerichtet. So werden künftig vermehrt schlüsselfertige Schnittstellen zu Fachverfahren und Drittherstellern im kommunalen Umfeld angeboten. Für die strategische Portalplanung, das externe Projekt-Management, E-Government, die Schnittstellen und die Barrierefreiheit gibt es inzwischen auch eine kommunale Consulting-Lösung. Dazu wurde personell fachkundige Verstärkung gewonnen.
Um den Aspekt aktueller und immer neuer Add-ons stets zu aktualisieren und Synergien zu nutzen, können über die Anwendung User­echo Wünsche und Vorstellungen zu Erweiterungen des Systems formuliert und zur Abstimmung gestellt werden. Wenn genügend Kollegen aus anderen Verwaltungen für einen Vorschlag stimmen, wird dieser mit einem der nächsten Releases zur Verfügung gestellt.
imperia CMS kombiniert mit der neu fokussierten Strategie die Vorteile einer gepflegten, sicheren IT-Lösung mit den Möglichkeiten, der Flexibilität und der Offenheit eines Open-Source-Systems. Durch die Ergänzung von „Professional Service“ für Partner und Kommunen zieht auch in die Projektumsetzung zusätzliche kommunale Fachkompetenz ein.

Matthias Kant ist Geschäftsführer der pirobase imperia GmbH, Köln.

Mit freundlicher Genehmgung der K21 media AG:
Der Artikel ist erschienen in der Fachzeitschrift Kommune21 am 30.11.2016
und kann über den Link auf der Kachel auch direkt aufgerufen werden.

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